Liedermacherei

Ericas Liedermacherei begann in ihren Jugendjahren.

Damals bat sie Sämi Schärz, Chorleiter und Komponist, zu seinen Melodien Texte zu schreiben. So entstanden einige Lieder mit religiösem Inhalt. Einmal war sie mit der Musik zu ihrem Text nicht einverstanden und so machte sie eine eigene Melodie dazu. Das erste ganz eigene Lied war entstanden. 

In der Folge war ihr das Liedermachen oft Möglichkeit, sozialpolitische Themen aufzugreifen. Sie wurde Genossenschafterin der Liedermachergenossenschaft Fata Morgana. Hier entstanden wertvolle Freundschaften, die zum Teil bis heute bestehen.


Bilder ab dem Cover der LP Wenn d' mi verschtasch

                               

Logo Liedermacher-Genossenschaft Fata Morgana 


                                   

Erica, Caroline und David (1984)                                        Erica


                     

Kolleginnen und Kollegen, die an Ericas erster LP mitwirkten (im Uhrzeigersinn v.l.n.r.) 

Hansruedi Egli Gitarre, Pierre Reift Trompete, Fritz Widmer Plattengötti, Christine Widmer Flöte und Xylophon, Anna Regula Widmer Cello und E-Bass

                         

                                 Marlies und Cornelia Kraft 


In jungen Jahren hatte sie pro Jahr durchschnittlich um die dreissig Auftritte, was sie sehr erfüllte. Plattengötti ihrer ersten Langspielplatte war der Berner Troubadour Fritz  Widmer. Über ihn hat Liedermacher Martin Hautenberger ein Buch geschrieben, das soeben im Zytglogge-Verlag erschienen ist. 

                                                    


Zum 20. Hochzeitstag schrieb Erica für ihren Mann ein Liebeslied. Hier ist es: 

03_Liebeslied_(Fuer_Toni).mp3

Das Lied ist auf der CD 'un poccetino - es birebitzeli' zu hören.

Das Ende der Liedermacher-Aera 

Fast zeitgleich mit der Einführung des Musikcomputers bei Radio SRF ging das Ende der Liedermacher-Aera einher. Hatten die Liedermacher vorher mit Redaktor und Moderator Kjell Keller jeweils am Sonntagabend noch eine eigene Sendung, so war diese die erste, die verschwand. Und wurden unsere Lieder bei SRF 1 noch gespielt, so kann man das heute von den meisten Liedern der damaligen Szene nicht mehr sagen. Von Ericas vielen Lidern sind im Musikcomputer lediglich etwa drei greifbar. 

Musikerinnen, Musiker, Liedermacherinnen und Liedermacher sind betreffend ihrem Vorkommen und somit letztlich auch ihrer Bekanntheit abhängig von der Förderung oder Verweigerung oft eines einzelnen Redaktors. Während Ericas Lieder seinerzeit gespielt wurden, durchaus auch mal gewünscht, einmal selbst in der Sendung 'Musik für einen Gast', auch in einer Kindersendung und in mehreren Nachmittagssendungen vorgestellt wurden, so schafften es weder ihre Lieder noch jene des Trios SAIENsprung ARTiger Frauen je in eine Swissmade-Sendung. Mindestens fünf CD's wurden einfach ignoriert. 

Gemäss einer Sendung zu Schweizer Liedermacherinnen und Liedermachern im Sommer 2020 konnte man feststellen, dass die jüngere Generation die Aera der Liedermacherzeit nicht mehr kennt. So wurde zum Beilspiel die Musikerin Fräulein Da Capo als Liedermacherin bezeichnet, und der Begiff hat damit eine neue Bedeutung bekommen. Wie sang doch Ericas Plattengötti Fritz widmer in einem Lied: 

"Es chömme angeri nache, wo angeri Liedier singe."

Und da hatte er wohl sehr recht. Die Zeit der Liedermacher ist vorbei, die Zeit der Songwriter ist gekommen.

Ein Grund dafür, dass heute vor allem die Liebe und die Heimat besungen werden, liegt wohleinerseits im Mainstream, anderseits aber auch  darin, dass ein Teil der Lieder aus der wirklichen Liedermacherzeit auch sozialpolitischeInhalte haben, wir Probleme besangen, die damals noch bestanden. So wurden z.B. Militärverweigerer noch ins Gefängnis gesteckt, Behinderte noch im Viehwagen transportiert und von mangelnden Frauenrechten ist ganz zu schweigen. Das aber kann nicht der einzige Grund sein, dass unsere Lieder, auch jene des Trios SAITENsprung ARTiger Frauen nicht gespielt werden. Dies zeigt eine der vielen Rezensionen, die nach einem Konzert publiziert wurden. 

Zürcher Unterländer 7.2.06


Ein Trio mit tiefsinnigem Schalk


Das Liedermacherinnentrio „SAITENsprung ARTiger Frauen“ hat sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Im ausverkauften Sigristenkeller gaben die drei Frauen ihre grössten Hits zum Besten.


„Wollen Frauen heutzutage singend auf die Bühne gehen, müssen sie jung sein und schön und sexy dastehen“, sangen die drei Liedermacherinnen und betonten sogleich, dass sie mit diesem Trend nicht einverstanden sind. Das kleine Schwarze hatten sie zum Jubiläum ausnahmsweise aus dem Schrank geholt. (---)

Unter dem Motto „Zehn Jahre und kein bisschen artig“ erfreuten sie die zahlreichen Gäste mit lustigen, nachdenklichen und kritischen Liedern. Es waren die Lieder erwerbstätiger Mütter und Ehefrauen, die in ihrem hektischen Alltag innehalten und über ihren Lebensweg und ihre gesellschaftlichen Rollen, übers Älterwerden und über Trennung und Abschied reflektieren.


Die Musikerinnen beleuchteten aber auch zeitkritische Themen wie das der visionslosen Konsumgesellschaft, des verpassten Umweltschutzes und wachsender innerer Einsamkeit im Zeitalter von Handy, Fernsehen und Internet. Ohne dabei an Humor und Leichtigkeit einzubüssen.

Das Publikum war vom Trio begeistert und liess es erst nach drei Zugaben von der Bühne gehen.


Caroline Bossert​​​​​​​


                                                                         

                                                                 

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Eine weitere Rezsension zum Trio

Über zwanzig Jahre ist es her, dass sich Erica Brühlmann-Jecklin, Barbara Gugerli-Dolder und Marianne Schauwecker zum Liedermacherinnen-Trio SAITENsprung ARTiger Frauen zusammenfanden. Die drei Troubadourinnen wurden bald bekannt als ein "Trio mit tiefsinnigem Schalk", das neben witzigen, nachdenklichen und poetischen Mundartliedern auch zeitkritische Themen besingt, dabei aber nie an Humor und Leichtigkeit einbüsst.


Dreimal traten die drei Frauen im ausverkauften Sigristenkeller bereits auf: 1997 anlässlich der Herausgabe ihrer ersten CD "Sprüng", 2002 bei der Lancierung der zweiten CD "Läbesluschtig - Läbeschlaschtig" und schliesslich 2006 zur Feier ihres 10-jährigen Jubiläums "Zehn Jahre und kein bisschen artig". So ist es nur folgerichtig, dass nun auch das Abschiedskonzert des beliebten Frauentrios im Sigristenkeller stattfindet. Noch einmal werden die Liedermacherinnen ihre "grössten Hits" zum Besten geben und sich anschliessend mit einem Apéro von der Bühne verabschieden. (2017)


                                                             


Du fragsch is was mer chönd, du fragschi s wermer sind, 

drü Fraue, artig, brav und fromm mit Huus und Maa und Chind. 


Du fragsch is wer mer sind, du fragsch is was mer chönd, 

mir singed Lieder, hoffed, dass sie Spure hinderlönd.